Das Zwillingspaar Aljoscha und Joana Tischkau begibt sich auf eine Reise durch kultur- und kunstgeschichtliche Repräsentationen von Verwandtschaftsverhältnissen. Dabei stoßen sie auf die zahlreichen Projektionen, die ihnen und vielen rassifizierten und queeren Menschen begegnen: Geschwister, Paare, Verwandte. Mittels des performativen Potenzials ihrer Körper stülpen sie sich diese Projektionen über und legen sie wieder ab. Sie reproduzieren Bilder von Ähnlich- und Andersartigkeit und erzählen so Familiengeschichte(n) neu.
In diesem ganz besonderen „Familienduell“ turnen sich beide, unterstützt von einer gecasteten Verwandtschaft aus einander wildfremden Leuten, einmal durch all die Repräsentationen, mit denen massenmedial Familie performt wird. Was wir über Familie wissen, wissen wir aus dem Fernsehen. Gesellschaftliche Vorstellungen von Verwandtschaft sind durch (pop)kulturelle Bilder geprägt, die von Medien reproduziert werden.
Die nostalgischen Erinnerungen an Kindheiten vor der Glotze werden aus gegenwärtiger Sicht überprüft und werfen ein Licht auf die hegemonialen Vorstellung hinter den schillernden Oberflächen:
Wer ist dieses Wir, an das sich „Eine schreckliche nette Familie“ wendet? Wer erkennt sich in wem in „Alf“ wieder? Und was erzählen Beyoncé und Jay-Z über Paardynamiken? Wie werden Familie und Zugehörigkeit kulturell definiert und popkulturell auserzählt?
REGIE Joana Tischkau PERFORMANCE Joana und Aljoscha Tischkau und Familienmitglieder aus Berlin, Frankfurt und Düsseldorf BÜHNE Carlo Siegfried KOSTÜM Nadine Bakota SOUND & KOMPOSITION Frieder Blume DRAMATURGIE & KÜNSTLERISCHE MITARBEIT Ellias Hampe KÜNSTLERISCHE MITARBEIT Nuray Demir VIDEO & 3D ANIMATION Sondi LICHT & TECHNISCHE LEITUNG Hendrik Borowski REGIEASSISTENZ Laura-Marie Preßmar KOSTÜMKOORDINATION Nadine Wagner KÜNSTLERISCHE PRODUKTIONSLEITUNG & GASTSPIELMANAGEMENT Lisa Gehring FOTOS Maya Röttger & Fungi Phuong Tran Minh, Marina Hoppmann
2022
YO BRO ist eine Produktion von Joana Tischkau, Künstler*innenhaus Mousonturm und Schauspiel Frankfurt. In Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer Berlin, Festspielhaus St. Pölten / Tangente St. Pölten - Festival für Gegenwartskultur, tanzhaus nrw, Kampnagel Hamburg, Schlachthaus Theater Bern, Gessnerallee Zürich und dem 11. Festival Politik im Freien Theater in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Künstler*innenhaus Mousonturm, dem Schauspiel Frankfurt und der Festival-AG, einem Netzwerk der lokalen Freien Szene in Frankfurt. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. Das Projekt wurde vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main gefördert. Gefördert vom Bündnis Internationaler Produktionshäuser, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.